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Ich übernehme Verantwortung

WAS IST EINE INKLUSIVE GESELLSCHAFT?

Eine inklusive Gesellschaft bedeutet, dass jeder Mensch seinen Platz hat, unabhängig von seiner Hautfarbe, seinem Geschlecht, seiner Behinderung, seiner wirtschaftlichen oder kulturellen Situation. Eine inklusive Gesellschaft passt sich an ihre Bürger an und nicht umgekehrt. Mit dem Begriff der Inklusion werden die Grenzen verschoben, und es ist die Norm, die Unterschiede und Einzigartigkeiten integriert. Zentrales Anliegen von Handicap International: Die Anerkennung von Menschen mit Behinderungen als gleichberechtigte Bürger.

INKLUSION BETRIFFT UNS ALLE

Schulische Inklusion

Weltweit gibt es 32 Millionen Kinder mit Behinderungen, die nicht zur Schule gehen. Ihre Chancen, eine Schule zu besuchen, sind zehnmal geringer als die anderer Kinder. Inklusive Bildung bedeutet, allen Kindern das gemeinsame Lernen zu ermöglichen. Es ist ein Ansatz, bei dem alle Kinder, ob mit oder ohne Behinderung, in der gleichen Schule oder Klasse zusammenkommen, unabhängig von Geschlecht oder Hautfarbe.

Berufliche Inklusion

„In unserer Gesellschaft spielt die Arbeit eine entscheidende Rolle im Leben eines Menschen, da sie nicht nur zur Deckung der Grundbedürfnisse beiträgt, sondern auch das Bedürfnis nach Zugehörigkeit, Wertschätzung und Selbstverwirklichung befriedigt. Daher ist es oftmals die Arbeit, durch die ein Mensch seinen Platz in der Gemeinschaft findet, indem er seine persönliche und soziale Identität schmiedet und gleichzeitig zum Wohlergehen der gesamten Gesellschaft beiträgt. Gefährdete Bevölkerungsgruppen, insbesondere Menschen mit Behinderungen, sind oftmals nicht in der Lage, in die Arbeitswelt einzutreten, und werden häufig als leistungsschwach wahrgenommen. HI fördert durch seine Projekte zur beruflichen Eingliederung den Zugang zur Beschäftigung, indem es jede Person bei ihrem beruflichen Vorhaben unterstützt und Hilfestellung für Unternehmen und Einrichtungen leistet, um sie inklusiver zu gestalten.“ Francesca Randazzo, Manager für Grundbedürfnisse und wirtschaftliche Integration bei Handicap International

Soziale Inklusion

Mit anderen zu interagieren ist wesentlich, um sich als Person zu entfalten: Schule oder Arbeit sind ebenfalls Räume der Sozialisierung, in denen der Einzelne seinen Platz in der Gemeinschaft findet, der er angehört. Ebenso wie der Sport, der ein wichtiger Vektor für die Inklusion und den sozialen Zusammenhalt ist. Handicap International hebt den Zugang zu Sport- und Freizeitaktivitäten, die die Besonderheiten jedes Einzelnen berücksichtigen, hervor und fördert ihn.

ERFAHRUNGSBERICHTE

Eine Klasse wie keine andere

Moussifa wurde 2007 in Togo geboren. Aufgrund ihrer Hörbehinderung und der schwierigen Situation ihrer Familie konnte sie lange Zeit nicht zur Schule gehen. Nun hat sich ihr Leben geändert! Dank der Bemühungen von Handicap International bei den togolesischen Schulbehörden und der Ausbildung ihrer Lehrerin konnte Moussifa schließlich die Grundschule besuchen und in einer Klasse (fast) wie alle anderen unterrichtet werden: Hier lernen alle gleichzeitig mit ihr die Zeichensprache. So kann Moussifa endlich im Leben vorankommen und ihre Mitschüler erwerben eine zusätzliche Kompetenz!

Der Strand für alle!

Ali, kann bald wie jeder andere Bürger Gazas den Strand genießen. Zuvor war der Zugang zum Strand für viele Menschen mit Behinderungen schwierig. Vor allem dank Handicap International wurde in Gaza eine neue Infrastruktur mit einer Rampe zum Meer errichtet. Das Gebäude wurde vollständig an die verschiedenen Arten von Behinderungen angepasst und bietet somit jedem Bewohner die gleiche Chance, in alle Aspekte des Lebens im Gazastreifen integriert zu werden.

„Ich bin das glücklichste Mädchen der Welt.“

Seit ihrer Geburt litt Reema an Phokomelie, einem seltenen Geburtsfehler: Ihr Fuß, der direkt mit ihrem Knie verbunden ist, verhinderte, dass sie ohne Krücken laufen konnte. Als verwahrloste Sechsjährige wurde sie von einem Nachbarn in ein Waisenhaus im Kathmandu-Tal gebracht, wo sie operiert wurde, damit sie eine Prothese tragen konnte. Mit Hilfe von Physiotherapie lernte sie mit ihrem neuen Bein zu laufen. „Früher haben mich die Leute immer angeschaut. Ich war unglücklich und hatte eine sehr negative Vorstellung von der Zukunft. Jahrelang habe ich mir Tanzsendungen im Fernsehen angesehen und gedacht, dass ich nie tanzen würde. Ich trainiere jeden Tag, von morgens bis abends. Wenn ich tanze, singen und musizieren meine Geschwister. Das ist einfach toll. Ich bin das glücklichste Mädchen der Welt. Ich gehe zur Schule, ich sehe aus wie meine Freunde, ich gehe wie sie und ich tanze wie die Stars!“

Der Mut von Shaista

Die 17-jährige Shaista lebt in Kaschmir, Indien. Als Vierjährige wurde sie bei einem Autounfall schwer verletzt. Sie verlor einen Arm und ein Bein. Dank der Unterstützung von Handicap International erhielt sie Prothesen und Rehabilitationsmaßnahmen. Als sie noch klein war, kam es in der Schule häufig zu Diskriminierungen: „Man nannte mich „die Behinderte“! Man sagte mir: „Du bist zu nichts nütze“. „Du wirst nie einen Ehemann finden“. Sie erhält zwei Prothesen, eine für ihr Bein und eine für ihren rechten Arm. „Das ändert für mich alles. Ich fühle mich unabhängiger, und vor allem ist meine Behinderung weniger sichtbar. Ich falle weniger auf”, erklärt sie. „Mit meiner Cousine Shaista, gleicher Name, gleiches Alter, sind wir unzertrennlich.” Ihre Mutter bleibt optimistisch: „Wenn ich sie sehe, habe ich nur einen Wunsch: Dass sie eine sichere Arbeit findet, selbstständig und glücklich ist. Ihre Zukunft soll angenehmer als ihre leidvolle Kindheit sein“.

Développement Local Inclusif et Accessibilité Universelle Inklusive lokale Entwicklung und universelle Zugänglichkeit

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